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Liebe Anita
Im Stadtspital Triemli haben wir in den Jahren 2016 und 2017 folgendes physiotherapeutisches Bariatrie-Programm angeboten: Jeweils 3x Einzeltherapie zur Einführung und anschliessend 18x Gruppentherapie (2x 1 Stunde pro Woche, geschlossene Gruppe).
Unsere Erfahrungen bezüglich regelmässiger Teilnahme der einzelnen PatientInnen waren nicht gut. Bei einer Gruppengrösse von 5 bis 7 TeilnehmerInnen waren pro Termin im Durchschnitt nur gut 2 Personen anwesend!
Die 3 Einzeltherapie-Termine und die (wenigen) Gruppentermine haben damals alle Krankenkassen bezahlt. Die Verordnung für 2×9 Gruppentherapien haben wir jeweils der Krankenkasse im Voraus geschickt.
Da die PatientInnen nicht regelmässig an der Gruppe teilnahmen, war der nachhaltige Nutzen für die PatientInnen sehr fraglich. Ebenfalls war es aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar, die Gruppe auf diese Weise fortzuführen.
Also versuchten wir es mit folgendem Modell:
Die PatientInnen mussten die 18x Gruppentermine vor Beginn der Gruppe selber bezahlen (pauschal, ohne Rückvergütung bei Nichtteilnahme an einzelnen Terminen) und konnten die Krankenkasse um Rückvergütung der Kosten anfragen.
Diese Pauschalkosten für die Gruppentherapie haben 1/3 der Krankenkassen übernommen, 2/3 nicht (mit der Begründung, es handle sich hier nicht um eine Pflichtleistung der Grundversicherung).
In diesem Modell war die Compliance sehr gut, es gab kaum Abmeldungen. Allerdings mussten wir auch dieses Modell wieder aufgeben, da wir auf diese Weise kaum mehr die nötige Anzahl PatientInnen zusammenbrachten, um eine Gruppe starten zu können.
Seither bieten wir die Inhalte des physiotherapeutischen Bariatrie-Programms nur noch in Form von Einzeltherapie an. Dies funktioniert recht gut. Die PatientInnen nehmen ihre Termine regelmässig wahr bzw. melden sich rechtzeitig im Voraus ab. Ungefähr 1/4 der PatientInnen beendet die Therapie allerdings vor Ablauf der Serie.
Diese Einzeltherapie-Termine haben bisher alle Krankenkassen problemlos bezahlt.
Liebe Grüsse
Madeleine Isler
Leiterin Therapien
Stadtspital Triemli