Hauptkritikpunkte vorgeschlagene Tarifstruktur H+/physioswiss

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  • #331
    Vorstand VDCPT
    Moderator

    Liebe VDCPT- Mitglieder

    Wie im Newsletter beschrieben möchten wir eine Mitgliederumfrage starten zum Thema „vorgeschlagene Tarifstruktur H+/physioswiss“.

    Anhand der Rückmeldungen und Kommentare aus dem Forumsthema „Tarifstruktur“ sowie weiteren Rückmeldungen seitens Chef- Therapeuten konnten wir 3 grössere Themen herauskristallisieren:

    – Komplexität der Administrationspauschalen (verschiedene Punkte, unterschiedliche Anzahl abrechenbar, unterschiedliche Zeiteinheiten)
    – Gruppentarife (grosse Verluste gegenüber der aktuellen Gruppentarif- Verrechnung, vor allem bei komplexen Gruppensituationen)
    – 25 Minuten als minimale Behandlungsdauer vorgeschrieben (unternehmerische Freiheit, stationär wieder nicht anwendbar)

    Wir sind froh um entsprechende Kommentare zu oben erwähnten Punkten und/oder Ergänzungen eurerseits.

    Die Umfrage wird durch den Vorstand ausgewertet und wir werden entsprechende Erkenntnisse und Forderungen an H+ sowie physioswiss weitergeben. Dies sind die beiden Organe, welche unsere Interessen gegenüber den Kassen und im Endeffekt dem BAG vertreten werden.

    Wir danken für eure Rückmeldungen.
    Freundliche Grüsse

    Der Vorstand

    #347
    andrea.hoeltschi
    Teilnehmer

    Hallo zäme
    Was für mich bei der vorgeschlagenen Tarifstruktur nicht hervorgeht:
    Wer würde denn die bestimmen welche Therapiedauer bei welchem Patienten wann angezeigt ist?
    Verordnet vom Arzt? Behandelnder Therapeut? oder am Ende der Kostenträger? Die Kriterien lassen viel Spielraum für Interpretation und die Kassen werden dazu tendieren möglichst nur 30 minütige Behandlungen zu vergüten.
    Ich sehe neben den anderen dikussionswürdigen Punkten auch da eine grosse Gefahr. Statt wie bisher um 7301/7311 zu streiten, streiten wir dann um die Zeitdauer der Behandlungen. Die Kassen werden da erfahrungsgemäss sicher nicht zögern auch rückwirkend die Indikation für längere Behandlungen zu dementieren und sich teilweise weigern die bereits geleisteten Behandlungen in ihrem vollen geleisteten Zeitaufwand zu bezahlen.

    Muss auch weiter eine ganze Serie aus gleichlangen Terminen bestehen? Oder hat der Therapeut die unternehmerische Freiheit bei akutem Bedarf auch mal eine längere zu Behandlung machen? (und das dann auch abzurechnen?)

    Liebe Grüsse Andrea Höltschi, Kantonsspital Münsterlingen

    #422
    lorenz.moser
    Teilnehmer

    Liebe Alle

    Herzlichen Dank dem Vorstand für die rasche Information betr. der Vernehmlassung der Verordnung vom BR/BAG der Tarifstruktur. Hier noch einige Anmerkungen meinerseits:
    – Bei einer Verordnung durch den Bundesrat müsste dieser oder das BAG keine Vernehmlassung machen, sondern könnte diese sogleich einführen. Man kann darüber spekulieren, warum der BR diesen Weg wählt. Es ist daher äusserst unklar, ob und in welcher Form die Vernehmlassung überhaupt in die Beurteilung einfliessen wird. In ähnlichen Fällen bei sog. fakultativen Vernehmlassungen, war kein klares Vorgehen durch den BR zu erkennen.

    – Es besteht die Möglichkeit, dass viele Vernehmlassungen entsprechendes Gewicht bei der Beurteilung der Verordnung durch den Bundesrat haben könnte. Physioswiss wird eine Vernehmlassung ausarbeiten. Es macht aus meiner Sicht Sinn, dass wir alle eine Vernehmlassung an das BAG senden. Selbstverständlich kann man noch den Befragungsbogen von H+ ausfüllen. Es ist ja als positives Signal zu werten, dass H+ gemerkt hat, dass es noch Physiotherapeuten gibt.

    – In der Änderung der Verordnung über die Festlegung und die Anpassung von der Tarifstruktur in der KV hat es div. Pte, die so nicht stimmen. S.15 wird begründet, „es dürfte daher keine physiotherapeutischen Leistungen geben, die nicht in der Tarifstruktur aufgeführt sind und somit die Schaffung von neuen Tarifpositionen erforderlich machen würden“ Der BR geht davon aus, dass ja heute Berichterstellung, Aktenstudium, interdisz. Besprechungen in der Pauschale abgegolten wurden. Da dürfen wir H+ eine dickes Danke weiterleiten. H+ hat in aller Öffentlichkeit proklamiert, dass PTs Bericht etc. an Stelle einer Behandlung machen oder die Patienten früher aus der Behandlung entlassen. Dies hat der Bundesrat aufgenommen.

    – Forderungen: Zeitlimiten müssen aus 7301 und 7311 raus, In einem Pauschaltarif haben Zeitlimiten keinen Platz, 7340 muss angepasst werden (Zeitfaktor ist falsch), Anpassung 7354, der Vorwurf der ungebührlichen Kostenentwicklung in der PT ist zu entkräften. PT macht noch 1.4 % an Gesundheitskosten auf bei einem Durchschnitt von 7.4 Behandlungen pro Fall (Zahlen vom BFS). Weiter ist das Monitoring überhaupt nicht beschrieben (Ziele, Grenzwerte, etc.)

    Die weiteren Punkte, habt Ihr ja vom Vorstand schon erhalten. Ich bin mir bewusst, dass viele Fragen offen bleiben. Physioswiss wird die Mitglieder in den nächsten Tagen weiter informieren und ihre Strategie vorstellen.

    Die Vernehmlassung läuft bis 21.6.2017. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele ChefPTs sich informieren und beteiligen und ebenfalls die Mitarbeitenden motivieren sich zu beteiligen.

    Herzlicher Gruss

    Lorenz Moser
    Kantonsspital Aarau

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