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Liebe Alle
Herzlichen Dank dem Vorstand für die rasche Information betr. der Vernehmlassung der Verordnung vom BR/BAG der Tarifstruktur. Hier noch einige Anmerkungen meinerseits:
– Bei einer Verordnung durch den Bundesrat müsste dieser oder das BAG keine Vernehmlassung machen, sondern könnte diese sogleich einführen. Man kann darüber spekulieren, warum der BR diesen Weg wählt. Es ist daher äusserst unklar, ob und in welcher Form die Vernehmlassung überhaupt in die Beurteilung einfliessen wird. In ähnlichen Fällen bei sog. fakultativen Vernehmlassungen, war kein klares Vorgehen durch den BR zu erkennen.
– Es besteht die Möglichkeit, dass viele Vernehmlassungen entsprechendes Gewicht bei der Beurteilung der Verordnung durch den Bundesrat haben könnte. Physioswiss wird eine Vernehmlassung ausarbeiten. Es macht aus meiner Sicht Sinn, dass wir alle eine Vernehmlassung an das BAG senden. Selbstverständlich kann man noch den Befragungsbogen von H+ ausfüllen. Es ist ja als positives Signal zu werten, dass H+ gemerkt hat, dass es noch Physiotherapeuten gibt.
– In der Änderung der Verordnung über die Festlegung und die Anpassung von der Tarifstruktur in der KV hat es div. Pte, die so nicht stimmen. S.15 wird begründet, „es dürfte daher keine physiotherapeutischen Leistungen geben, die nicht in der Tarifstruktur aufgeführt sind und somit die Schaffung von neuen Tarifpositionen erforderlich machen würden“ Der BR geht davon aus, dass ja heute Berichterstellung, Aktenstudium, interdisz. Besprechungen in der Pauschale abgegolten wurden. Da dürfen wir H+ eine dickes Danke weiterleiten. H+ hat in aller Öffentlichkeit proklamiert, dass PTs Bericht etc. an Stelle einer Behandlung machen oder die Patienten früher aus der Behandlung entlassen. Dies hat der Bundesrat aufgenommen.
– Forderungen: Zeitlimiten müssen aus 7301 und 7311 raus, In einem Pauschaltarif haben Zeitlimiten keinen Platz, 7340 muss angepasst werden (Zeitfaktor ist falsch), Anpassung 7354, der Vorwurf der ungebührlichen Kostenentwicklung in der PT ist zu entkräften. PT macht noch 1.4 % an Gesundheitskosten auf bei einem Durchschnitt von 7.4 Behandlungen pro Fall (Zahlen vom BFS). Weiter ist das Monitoring überhaupt nicht beschrieben (Ziele, Grenzwerte, etc.)
Die weiteren Punkte, habt Ihr ja vom Vorstand schon erhalten. Ich bin mir bewusst, dass viele Fragen offen bleiben. Physioswiss wird die Mitglieder in den nächsten Tagen weiter informieren und ihre Strategie vorstellen.
Die Vernehmlassung läuft bis 21.6.2017. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele ChefPTs sich informieren und beteiligen und ebenfalls die Mitarbeitenden motivieren sich zu beteiligen.
Herzlicher Gruss
Lorenz Moser
Kantonsspital Aarau