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Hallo zusammen.
Ich habe das System mal für mich „in Ungefähr“ durchgerechnet. Mit der Anwendung der neuen Tarifstruktur würde ich auf eine Erhöhung der Taxpunktanzahl von knapp 9% kommen. Dies jedoch unter Vorbehalt, dass die entsprechenden Zeiten in Abwesenheit des Patienten grosszügig ausgeschöpft würden (pro Fall 1h Vor/Nachbereitung und 1/2h herstellen von Übungsmaterial) und dies auch akzeptiert würde. Gleiches gilt für die Akzeptanz der Zeitzuschläge und der Verrechnung von jeweils 4 Einheiten MTT pro Sitzung (1h Training). Bei einer zu erwartenden Einschränkung dieser Zuschläge sieht die Sache etwas anders aus. In einem Fall von einer 50%-igen Reduktion der Zuschläge für „neue Leistungen“ wäre ich bei einem 0-Summenspiel.
Es hängt also stark davon ab, wie die Auslegung der neuen Tarifstruktur geschehen würde und wie grosszügig Zuschläge akzeptiert würden.
Zudem ist zu sagen, dass wir aktuell im 30-Minuten-Rhythmus arbeiten und nur wenig 7311 in 30 Minuten behandeln und für aufwändige Lymph bereits 60 Min zur Verfügung stellen. Für Kliniken oder Praxen, welche aktuell „effizienter“ arbeiten, wäre die Auswirkung der Tarif-Zeit-Bindung also deutlich höher ausfallen als in meinem Rechenbeispiel.
Massive Einschränkungen würde ich bei den Gruppentherapien sehen. Hier kann mit dem aktuellen Tarif bei gut gefüllte Gruppen mit 30-Minuten Behandlungsdauer eine relativ hohe Taxpunktanzahl erreicht werden. Bei der neuen Struktur wird eine Gruppe im Verhältnis zur Einzeltherapie erst bei einer konstant guten Belegung von 5 Patienten (Kleingruppe) rentabel.
Ich hoffe, damit eine kleine Übersicht zu geben.
Liebe Grüsse
Pirmin Oberson, spitalzofingen ag