Antwort auf: MLD von nicht-PT erbracht

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#1129
Christoph Stauffer
Teilnehmer

Lieber Jürg

In den letzten Tagen habe ich im Zusammenhang mit der Abrechnung von AMBULANTER Lymphdrainage einige Telefonate gemacht. Darum kann ich Dir mindestens auf Die Frage, ob med. Masseure ambulante Lymphdrainage im Sinne von 7311 durchführen „dürfen“, etwas erzählen.

Der Tarif sagt ganz klar, dass die manuelle Lymphdr. unter KVG 7311, von einer dipl. Physiotherapeutin erbracht werden muss – U N D – sie muss eine spezifisch dafür geeignete Weiterbildung nachweisen mit mind. 100 UNTERRICHTSEINHEITEN und BESTANDENER ABSCHLUSSPRÜFUNG. (sprich unser bewährter Lymphkurs…) dann kann ich die ambulante Lymphdrainage über KVG abrechnen.

Alternativ ist es möglich, diese über VVG abzurechnen.
Dann kann die Lymph von einem dipl. med. Masseur durchgeführt werden. Aber, er muss im betroffenen Zeitraum eine gültige EMR Registrierung lautend auf Lymphdrainage haben, U N D von der betreffenden Krankenkasse in ihrer Liste der med. Masseure EMR anerkannt aufgeführt sein.
Für jede Kasse – Leider – wäre zu klären wer von den angestellten med. masseuren die EMR Nr. hat und ob diese beim Versicherer auf der Liste sind (EMR heisst nicht zwingend dass die Kasse mit dem Masseur einverstanden sein muss !)
Wenn ja, kann der Patient seine Kasse anrufen und die Kostenübernahme einer ambulanten Lymphdrainage erfragen. dann sollte er i.d.R. gleich die Antwort erhalten. Es bräuchte dann im Weiteren keine ärztliche Verordnung.

Bei uns haben die ambulante Lymph bisher meistens auch die med. Masseure gemacht. Weil die unseren gut sind ! 🙂 und es verstehen..
Ein Versicherer hat uns in einem Fall angeschrieben. Sie hätten vermutet, dass der Versicherte eine Lymph von einem med. Masseur erhalten habe.
Sie wüssten, dass das in anderen Kliniken auch eine übliche Praxis sei. Es würden den Instituten ja nach Kulanz eine Übergangsfrist gewährt, die Planung anzupassen. Weitere Fälle würden nicht mehr akzeptiert. Man behalte sich vor, bei Leistungserbringern in diesem Zusammenhang Überprüfungen durchzuführen, und Rückforderungen zu stellen. Dann hab ich mit physioswiss, dem VDMS telefoniert.. und erst am Schluss auch noch mit der Kasse. Die Auskünfte haben etwas gemeinsam. Sind mit Unsicherheiten behaftet in Bezug auf das Umsetzen. theoretisch aber ist es klar.
Es gilt: „Wo kein Kläger , da kein Richter“.. In Bezug auf die Planung ist es ein bisschen Spiel mit dem Risiko.
Für uns heisst das nun: Unter Umstd. mehr Kolleginnen in den Lymphkurs schicken, und Ressourcen ein wenig verschieben. Z. Teil haben wir schon angepasst. Schade oder mühsam. Aber eben notwendig.

Gruss Christoph